Tirol-Wahl: Staatsanwalt ermittelt gegen Dinkhauser

(c) APA (Robert Parigger)
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Ein ehemaliger Mitarbeiter wirft dem früheren AK-Chef Hinterziehung, Betrug und Untreue vor. Dinkhauser zeigt sich "erstaunt" und vermutet einen Zusammenhang mit seiner Kandidatur.

ImTiroler Landtagswahlkampf verschärft sich der Ton zusehends. Nachdem der ehemalige AK-Präsident Fritz Dinkhauser, der erstmals mit seiner eigenen, von der VP abgelösten, Liste antritt, Ende der Vorwoche dem Sohn von VP-Landeshauptmann Herwig van Staa dubiose Geschäfte mit dem Land Tirol vorgeworfen hat, steht Dinkhauser nun selbst in der Kritik.

Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet, wurde
er bereits im April von seinem ehemaligen Mitstreiter Franz Fuchs wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft angezeigt. Der zuständige Staatsanwalt Wilfried Siegele sagte am Montag, das Ermittlungsverfahren werde demnächst abgeschlossen. Dinkhauser betonte, dass die Vorwürfe 25 Jahre zurückliegen würden. Die Interessensvertretung sei durch den Rechnungshof geprüft und für in Ordnung befunden worden.

Vorwürfe auf 43 Seiten

Auf 43 Seiten listete Fuchs Verdachtsmomente auf Abgabenhinterziehung, Beihilfe zur Abgabenhinterziehung, Sozialbetrug, Untreue und Betrug auf. Konkret geht es unter anderem um die private Verwendung von Dienstautos und Parkplätzen der AK oder Schmuck für eine langjährige Chefsekretärin. Außerdem sollen Aufträge an Firmen mit Naheverhältnis von Familienmitgliedern Dinkhausers gegangen sein.

Dinkhauser zeigte sich "erstaunt", dass "eine Privatperson" ihn angezeigt habe. Die Vorgangsweise sei auf den Wahlkampf abgestimmt, "ich werde mich zu wehren wissen", sagte er. Dass die SPÖ die Sachverhaltsdarstellung an die Medien verbreite sei "eine Ehrabschneidung". Die SPÖ habe offenbar "die Hosen gestrichen voll", sei "in heller Panik", jedes Mittel sei recht.

Franz Fuchs war langjähriger Mitstreiter Dinkhausers und zeitweise Vizepräsident der Tiroler AK. Nach Auseinandersetzungen mit Dinkhauser kandidierte er im Jahr 2000 gegen seinen Parteifreund, der allerdings die absolute Mehrheit holte. Die Auseinandersetzungen kosteten Fuchs auch die Funktion des Präsidenten der Tiroler Gebietskrankenkasse, die er im Jahr 2000 abgeben musste. (APA)


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